Deutschland
12.800,00 €
Rarität: Eduard Fleischer,Glashütte & Dresden Qualität 1A Taschenuhr 18k Gold ca. 1895.
Extrem seltene erstklassige 18k Gold Taschenuhr signiert Ed. Fleischer/ Glashütte & Dresden. Die Uhr ist mit einem Kal. 43 Werk ausgestattet und wiegt 105g.
Das Werk stammt mit großer Sicherheit von der kleinen Glashütter Uhrenmanufaktur Richard Glaeser. Die Signatur Ed. Fleischer ist als Signatur des Verkäufers einzuordnen.
Grundlegend für die Zuschreibung der Uhr als Arbeit Richard Glaesers sind die Abbildungen identischer Uhren im Reinhard Meis Buch (100 Jahre Uhrenindustrie in Glashütte, Band I ab S. 352, Abb. 996, 1000).
Auf der ausgezeichneten Internetseite Glashuetteuhren-de im Abschnitt über Richard Glaeser ist eine Taschenuhr mit einem identischen Uhrwerk abgebildet, die mit der Nr. 8649.
Dieses Werk ist mit der vorliegenden Uhr baugleich, besonders ein Blick auf die Platine unterhalb des Zifferblattes zeigt, das die Werke zu 100% identisch sind.
Auch der markante Zeigestellmechanismus, der nur in Glaesers Uhren zu finden ist, ist deutlich zu sehen.
Auch die Nummerierung der Uhr passt bestens und ist schlüssig - Glaesers Uhren fingen mit der Nummer 8000 an, es handelt sich von daher um ein sehr frühes Exemplar Nr. 8(165).
Glattes a-goutte Savonette Gehäuse18k Gold in der Gehäuseform „Lucia“ mit zusätzlicher Werksverglasung. Im Deckel punziert 0,750 und der Deutsche Reichsgoldstempel für 18k sowie die Schweizer Helvetica Punzen in beiden Deckeln, der Bügel ist zweimal unleserlich punziert. Gehäusemachermarke „A.L“ im Kreis. Das Gehäuse befindet sich in einem sehr schönen Zustand und hat keinerlei Inskriptionen oder Monogramme.
Zweiteiliges emailliertes Zifferblatt mit versenkter konstanter Sekunde sowie arabischen Stunden und roter Minuterie. Das Ziffernblatt ist signiert mit “Ed. Fleischer Glashütte & Dresden“. Originale Louis XV Gold-Zeiger. Das Zifferblatt hat zwei 4mm lange oberflächliche Kratzer, ansonsten sind das Zifferblatt und die Zeiger perfekt erhalten.
Vorzügliches Glashütter ¾ Platinenwerk hergestellt in Qualität 1A, gekörnt, vergoldet und signiert “Ed. Fleischer Glashütte & Dresden Nr.8165“. Rubin - Deckstein auf der Unruhe, handgravierte Unruhebrücke, fünf verschraubte Chatons aus Gold. Goldschrauben-Kompensations-Unruh. Rückerfeder-Feinregulierung. Goldanker und Goldankerrad. Gebläute Schrauben. Sperrräder mit doppeltem Sonnenschliff nach Großmann. Kronenaufzug. Das neuwertige Uhrwerk läuft einwandfrei.
Durchmesser ca. 50,5mm, Gewicht 108g; identische Werk- und Gehäuse-Nr. 8165.
Eine zweite mit „Karl Eduard Fleischer“ signierte Uhr ist verzeichnet im Buch von Jürgen Abeler, „Meister der Uhrmacher Kunst“ auf Seite 157. Fleischer wird mit einer goldenen Savonette Taschenuhr erwähnt mit der Nr. 8158. Diese wurde verkauft in der 66. Auktion/Lot462 bei Dr. Crott, das muss ca. 2002 gewesen sein. Diese zweite Uhr, nur 7 Nummern entfernt von meiner, verleitet mir zu der Annahme, das Eduard Fleischer ein Händler sein müsste. Ein Uhrmacher war er wohl nicht da es keine Hinweise für einen Uhrmacher in Glashütte oder Dresden mit diesen Namen gibt und es unwahrscheinlich ist, das ein privater Käufer zwei Uhren mit seinem Namen in so kurzer Zeit bestellen sollte, dazu noch mit der Ortsbezeichnung Glashütte und Dresden.
Richard Glaeser – der erste Glashütter Uhrenfabrikant der zweiten Generation.
Nach den Tod von Großmann und Schneider entstanden neue Uhrenfabrikanten wie Richard Glaeser, Ernst Kasiske, B. Junge & Söhne und Dürrstein & Co., die sich einige Zeit neben den etablierten Firmen behaupteten.
Richard Glaeser wurde 1856 in Glashütte als Sohn des Zeigermachers Friedrich A. Gläser geboren. Er lernte bei A. Lange & Söhne, arbeitete in Hamburg bei Knoblich und ließ sich dort zum Chronometermacher ausbilden. 1875 kehrte er nach Glashütte zurück und arbeitete bei Großmann sowie bei Strasser & Rohde.
1885 gründete Glaeser seine eigene Uhrenfabrik in Glashütte. Er montierte Uhren in eigener Werkstatt, bezog Teile von der Glashütter Hausindustrie und aus Genf und bot ein breites Programm von einfachen bis komplizierten Taschenuhren, Glaeser spezialisierte sich auf „Anker-Chronometer“ auch mit Gangregister der Sternwarte Leipzig. Die Reglage und den Verkauf übernahm er selbst.
Von 1885 bis 1909 produzierte Glaeser etwa 1500–2000 Uhren, also weniger als 100 jährlich. Während des Ersten Weltkriegs stellte er Munitionsteile her, was ihm finanziell zugute kam, aber die Inflation wieder auffraß. Nach dem Krieg war die Uhrenproduktion so schwierig, dass er sich mit Reparaturen durchschlug. Quelle Reinhard Meis „100 Jahre Uhrenindustrie“.